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Handlungsempfehlungen zur Energiekrise für Sportstättenbetreiber/Pächter der Stadt Leipzig
Sehr geehrte Sportstättenbetreiber,
sehr geehrte Pächter,
Ihnen ist sicher nicht entgangen, dass Deutschland sich bzgl. der Energieversorgung im Krisenmodus befindet. Die Energiepreise sind schon in den vorangegangenen Pandemiejahren deutlich gestiegen. Seit dem Frühjahr wird die Lage durch den anhaltenden Ukrainekrieg noch verschärft. Insbesondere bei der Gasversorgung ist die Situation derzeit angespannt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 23.06.2022 die Alarmstufe des Notfallplans in Deutschland ausgerufen. Bereits am 30.03.2022 war die Frühwarnstufe erreicht.
Während der Alarmstufe sind die Verbraucher in erster Linie zum ressourcenschonenden Energieverbrauch (nicht nur Gas!) aufgefordert. Konkrete Maßnahmen könnten sein:
- Effektbeleuchtung abschalten
- veraltete/defekte Leuchtmittel durch energiesparende LED-Leuchten ersetzen
- Flure, Treppen, Sanitärräume mit Bewegungsmelder ausstatten
- wassersparende Armaturen und Duschköpfe einbauen
- Abschalten der Warmwasserversorgung (unter Berücksichtigung einer geeigneten Legionellenprävention)
- Aussetzen des Saunabetriebes
- Absenken der Raumtemperatur auf max. 20°C in Büroräumen, 15°C in Sporträumen (mit Beginn der Heizperiode)
- regelmäßiges Stoß- bzw. Querlüften statt dauerhaftes Kipplüften
- Abdichten von Türen und Fenstern mit Dichtband
- Hydraulischer Abgleich der Heizungstechnik
- Stand-by-Verbrauch senken (z. B. PC, Monitore, Drucker, Kaffeemaschinen), Geräte nach Nutzung abschalten, Steckerleisten mit Kippschalter oder Zeitschaltuhr nutzen
Sollten die Maßnahmen der Frühwarn- oder Alarmstufe nicht ausreichen oder eine dauerhafte Verschlechterung der Versorgungssituation eintreten, kann die Bundesregierung die Notfallstufe ausrufen. In diesem Falle erfolgt letztlich die Verteilung bzw. Zuteilung der knappen Gasmengen durch die Bundesnetzagentur, wobei in erster Linie sog. kritische Infrastruktur (Krankenhäuser, soziale Einrichtungen,…) versorgt wird. So sehr wir Ihr ehrenamtliches Engagement und Ihren Beitrag zu einer stabilen Stadtgesellschaft wertschätzen, müssen wir Sie dennoch darauf hinweisen, dass Sporteinrichtungen nicht als kritische Infrastruktur gewertet werden. Es liegt also im Moment vor allem an Ihnen und Ihrer Bereitschaft Ressourcen einzusparen, um somit das Ausrufen der Notfallstufe zu verhindern. Wir bitten Sie daher, die vorgeschlagenen Maßnahmen im Verein/Verband zu diskutieren und im Rahmen Ihrer Möglichkeiten schnellstmöglich umzusetzen. Gleichzeitig empfehlen wir Ihnen, Ihre Vorauszahlungsabschläge bei den Versorgungsunternehmen vorsorglich erhöhen zu lassen, damit Sie nicht Gefahr laufen, eine sehr hohe Nachzahlung leisten zu müssen.
Ihre Fragen und Anregungen nehmen wir gern per Mail an
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Amt für Sport
Stadt Leipzig
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Projektaufruf für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“
Informationen an die DOSB-Mitgliedsorganisationen
zur Energiekrise und zum Projektaufruf für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“
An die
- Generalsekretär*innen der Mitgliedsorganisationen des DOSB
Zur Mitkenntnis
- Mitglieder der Task Force „Energiekrise“ des DOSB
- DOSB-Vorstand
Liebe Kolleg*innen in den DOSB-Mitgliedsorganisationen,
nahezu täglich erreichen uns dieser Tage neue Nachrichten zur Gasversorgung und zu einem möglichen Energie-Lockdown in Deutschland. Die Bundesregierung bereitet sich auf eine Gas-Notlage mit Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit der Bundesrepublik vor. Zahlreiche Städte haben bereits Energiekrisenstäbe eingerichtet, welche diverse Einsparmaßnahmen für Wärme und Strom entwickeln. Zudem haben sich die EU-Staaten auf eine Reduzierung des Gasverbrauchs um 15% geeinigt. Aufgrund dieser Situation möchte ich Sie mit diesem Schreiben über die aktuellen Entwicklungen und Initiativen des DOSB sowie das Förderprogramm des Bundes “Sanierung kommunaler Einrichtungen” ausführlich informieren.
Bereits am 11. Juli 2022 installierte der DOSB aufgrund der sich rasant entwickelnden Lage die unter meiner Verantwortung stehende Task Force „Energiekrise“. In dieser arbeiten hauptamtliche Expert*innen aus den unterschiedlichen Bereichen des DOSB sowie Vertreter*innen der „drei Säulen“ der DOSB-Mitgliedsorganisationen, namentlich Andreas Michelmann (Präsident Deutscher Handballbund), Christoph Palm (Geschäftsführer LSB Rheinland-Pfalz) und Daniel Schmidt (Geschäftsführer DGSP bis 31.07.) konstruktiv zusammen.
Das Ergebnis der ersten Sitzung der Task Force war am 12. Juli die Veröffentlichung einer Positionierung des DOSB in Form einer Pressemitteilung – auch als Antwort auf den Maßnahmenkatalog des Deutschen Städtetages (DST) zu möglichen Einsparpotentialen in den Kommunen, der am 7. Juli veröffentlicht worden war und unter anderem die Schließung aller Schwimmbäder empfahl. In ihrer Positionierung warnte die Task Force davor, in der sich abzeichnenden Energiekrise die Fehler aus der Corona-Pandemie zu wiederholen, den Sport auf eine reine Freizeitaktivität zu reduzieren und Schwimmbäder sowie weitere Sportstätten erneut zu schließen. Ein Kommentar in der DOSB Presse wurde ergänzend veröffentlicht.
Zahlreiche Mitgliedsorganisationen schlossen sich dieser Positionierung öffentlichkeitswirksam an. Dafür an dieser Stelle noch einmal vielen Dank! Aktuell läuft eine Abfrage bei den Landessportbünden über die Schließung von Sportstätten und Schwimmbädern in den jeweiligen Bundesländern, um einen besseren Überblick über die aktuellen Entwicklungen zu erhalten und weitere Maßnahmen zielgerichtet abzuleiten.
Ein Schreiben zum o.g. Maßnahmenkatalog des DST haben wir zudem am 18. Juli 2022 an den Hauptgeschäftsführer des DST, Helmut Dedy, verschickt. Ein Gespräch zwischen Helmut Dedy und DOSB-Vorstandsvorsitzenden Torsten Burmeister hat daraufhin stattgefunden, ein Treffen mit dem DST ist für August avisiert. In diesem soll es vor allem darum gehen, sportfreundliche Lösungen zu erarbeiten.
Unsere Forderung, die Sportstätten nicht erneut zu schließen, fanden im Bund Gehör. Mehr noch, dieser hat diese Position mit seinem Energiesicherungspaket sogar unterstrichen. Die Schließung von Schwimmbädern und Sportstätten stellen für den Bund derzeit keine Option dar. Bundesbauministerin Geywitz erklärte am 27. Juli 2022 im Rahmen des Projektaufrufes der neuen Förderrunde des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur”: „Wir müssen Schwimmbäder sanieren, statt sie zu schließen. Wenn Städte und Gemeinden marode Turnhallen oder ein Jugendzentrum schließen müssen, fehlt den Menschen ein wichtiger Ort der Begegnung, des Austauschs und schlicht der Gesundheitsförderung.“
Stattgefunden hat auch ein Austausch mit den Sportstättenreferent*innen der Landessportbünde zum Thema „Energiekrise“. Basierend auf diesen Gesprächen wurde ein gemeinsamer Maßnahmenkatalog zu Energieeinsparpotentialen im Sport erarbeitet, welcher am 19. Juli 2022 auf der Homepage des DOSB im Bereich Energiekrise im Sport veröffentlicht wurde. Hier finden sich seither alle wesentlichen Informationen zu dieser Thematik, die Positionierung des deutschen Sports sowie Empfehlungen zur Energiereduktion und FAQs. Wir haben zudem entsprechende Infografiken für Ihre Social-Media-Aktivitäten und ein Poster erstellen lassen, die Sie – bei Bedarf mit einem individuellen Logo versehen – breitflächig an Ihre Mitgliedsorganisationen verteilen und veröffentlichen können.
Erfolgreich waren auch die Bemühungen des DOSB, die Themen Energiekostensteigerung und drohender Gasmangel kurzfristig auf der Agenda der Außerordentlichen Sportministerkonferenz (SMK) zu platzieren. DOSB-Präsident Thomas Weikert und Vorstandsvorsitzender Torsten Burmester werden am 16. August 2022 in München die Positionen des gemeinwohlorientierten Sports vertreten. Ebenfalls im August ist ein Treffen mit weiteren besonders betroffenen Sportarten – der ARGE Wintersport – anberaumt.
Da die Gefahr besteht, dass die Energiekrise für viele Vereine zum existenzbedrohenden Problem wird, hat sich der DOSB in einem Schreiben auch an die Bundesminister Robert Habeck und Christian Lindner gewandt und die Themen „Entlastungspakete für den Sport“ sowie „Potentiale des Sports für ein klimaneutrales Deutschland (bis 2045) durch die Dekarbonisierung von Sportstätten“ platziert.
Die energetische Sanierung von Schwimmbädern und Sportstätten steht inzwischen auf der Agenda des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Am 28. Juli 2022 hat das BMWSB einen Projektaufruf für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ gestartet. Bis zum Jahr 2027 stehen insgesamt 476 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsplan des Klima- und Transformationsfonds zur Verfügung. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf der energetischen Sanierung der förderfähigen Maßnahmen, wobei Sportstätten und insbesondere Schwimmbäder im Fokus stehen. Sportvereine sind i.Ü. über ihre Kommunen antragsberechtigt. Die Einreichung der Interessensbekundung zur Förderung durch das Bundesprogramm startet am 15. August 2022 und endet bereits am 30. September 2022. Weitere wichtige Informationen zum Programm erhalten Sie im Projektaufruf des BMWSB und in den FAQ. Aufgrund der recht eng gesteckten Einreichungsfristen wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie diese Informationen schnellstmöglich an Ihre Mitgliedsverbände und -vereine weiterleiten würden. Nur durch das Umrüsten auf regenerative Energiequellen wird der Sport in Zukunft unabhängiger von steigenden Energiekosten und kann dazu noch einen wichtigen, positiven Beitrag für den Klimaschutz leisten.
Weitere Informationen zum Thema „Energiekrise“ erhalten Sie auf unserer Homepage oder bei spezifischen Fragen bei Christian Siegel (
Mit besten Grüßen
Michaela Röhrbein
Vorstand Sportentwicklung
Deutscher Olympischer Sportbund
Otto-Fleck-Schneise 12
60528 Frankfurt am Main
T +49 69 6700-225
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